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Vereinigung deutscher Radsport-Verbände (VDRV)

VDRV In der Vereinigung deutscher Radsport-Verbände (VDRV) hatten sich am 13.04.1924 in Kassel 12 Verbände als Antwort auf die Ausbootung aus dem Reichsbund der Deutschen Verkehrs-Sportverbände zusammengeschlossen:
1. Deutsche Radfahrer Union (DRU)
2. Deutscher Rad- und Motorfahrer-Verband „Concordia‟
3. Bayerischer Rad- und Motorradfahrerverband (01.03.1895 gegründet; 1930: 5.500 Mitglieder in 170 Vereinen)
4. Hessischer und Nassauischer Radfahrerbund (15.04.1906 als Hessischer Radfahrerbund gegründet, nach Aufnahme Nassauischer Vereine 1920 umbenannt; 1930: 4.000 Mitglieder in 69 Vereinen)
5. Sächsischer Radfahrerbund (10.10.1891 gegründet; 1930: 6.521 Mitglieder in 250 Vereinen)
6. Radfahrer-Landesverband Württemberg (06.06.1921 gegründet;1930: 9.358 Mitglieder in 169 Vereinen)
7. Verband süddeutscher Radfahrer ging 1925 im Radfahrer-Landesverband Württemberg auf
8. Bayerisch-Württembergischer Radfahrerbund (1930: 2.126 Mitglieder in 47 Vereinen)
9. Lausitzer Radfahrerbund (1906 gegründet; 1930: 6.103 Mitglieder in 188 Vereinen)
10. Oberbadischer Radfahrerbund (1904 gegründet; 1930: 6.800 Mitglieder in 110 Vereinen)
11. Oberlausitzer Radfahrer-Verband (1890 gegründet; 1930: 1.116 Mitglieder in 28 Vereinen)
12. Rad- und Motorfahrer-Landesverband für die Pfalz, Baden, Südhessen und das Saargebiet (gegründet 1914; 1.800 Mitglieder in 37 Vereinen)
Die VDRV verzichtete 1925 ausdrücklich auf Berufsfahrerrennen, stellte es aber ihren Unterverbänden DRU und Sächsischer Radfahrerbund frei solche durchzuführen. Damit einher ging der Verzicht auf Rennen hinter Motorführung. 1929 wurde die Kategorie des Wertpreisfahrers im VDRV eingeführt (betraf aber nur DRU).
Am 13.04.1933 schlossen der BDR und die VDRV eine Vereinbarung (in Kraft ab 01.05.1933) über die gegenseitige Lizenzanerkennung und die Ausrichtung nur noch einer einzigen deutschen Meisterschaft und Führung einer gemeinsamen Rekordliste. Damit konnte aber der Verlust der Selbständigkeit nur hinausgezögert werden. Auf Druck des Reichssportkommissars wurde auf einer Tagung von 18 Radsportverbänden am 30.05.1933 beschlossen, die Vereinigung zum Deutschen Radfahrer Verband (DRV) vorzubereiten. Sämtliche Verbände gingen mit Wirkung vom 31.08.1933 sportlich zum DRV über und waren bis zum 30.09.1933 auch wirtschaftlich abzuwickeln.

Mitgliederentwicklung
1926: 98.423 Mitglieder in 2.733 Vereinen
1930: 80.372 Mitglieder in 2.475 Vereinen
1933/01: 60.000 Mitglieder in 1.898 Vereinen

Vorsitzender

13.04.1924 - 12.03.1926 Emil Westendorf (Hannover)
12.03.1926 - 30.01.1927 Johann Haas (Bamberg), amtierend
30.01.1927 - 30.09.1933 Max Bergmann (Leipzig)


Deutsche Radfahrer Union (DRU)

DRU Als Vorläufer ist der 1911 in Berlin gegründete Brandenburgische Straßenfahrerverband, der sich ab 01.01.1914 Deutscher Straßenfahrerverband (Vorsitzender blieb Herbert Hamann) nannte, anzusehen.
Nach der Verschmelzung des Deutschen Radfahrerbundes und der Allgemeinen Radfahrer Union im Sommer 1919 wurde auf Anregung des Sportschriftstellers Max von Werlhof (Hannover) in Gemeinschaft mit Willi Schirmer (Hannover) und Herbert Hamann (Berlin) aus dem Deutschen Straßenfahrerverband und dem Konsulat Berlin der ARU am 30.11.1919 in Berlin die Deutsche Radfahrer Union (DRU) zur Pflege des allgemeinen Radsports mit den Ortsgruppen Berlin, Magdeburg, Braunschweig, Hannover und Köln mit 400 Mitgliedern gegründet (1930: 9.122 Mitglieder in 357 Vereinen).
Die DRU war Gründungsmitglied des VDRV.
Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung im Sport gingen sämtliche Verbände auf Weisung des Reichssportkommissars mit Wirkung vom 31.08.1933 sportlich zum Deutschen Radfahrer Verband (DRV) über und waren bis zum 30.09.1933 auch wirtschaftlich abzuwickeln.

Vorsitzender

30.11.1919 - 15.01.1920 ---
15.01. - 01.02.1920 Erich Alicke (Berlin)
01.02.1920 - 16.01.1921 Emil Westendorf (Hannover), kommissarisch
16.01.1921 - 12.03.1926 Emil Westendorf (Hannover)
12.03. - 02.04.1926 ---
02.04.1926 - 10.01.1927 Reinhold Pfeiffer (Würzburg)
10.01.1927 - 08.01.1928 Emil Westendorf (Hannover)
08.01.1928 - 22.11.1931 Robert Ratzlaff (Eisenach)
22.11.1931 - 31.08.1933 Ernst Hübner (Berlin)
01. - 30.09.1933 Liquidatoren Ernst Hübner (Berlin) und Willi Schirmer (Hannover)


Deutscher Rad- und Motorfahrer-Verband „Concordia‟

Concordia Am 10.10.1909 fand eine Generalversammlung von Vereinszusammenschlüssen aus Bamberg, München, Fürth, Kemmern, Memmelsdorf und Nürnberg statt und vollzog die Gründung des Deutschen Rad- und Motorfahrer-Verbandes „Concordia‟.
Die Concordia war Gründungsmitglied des VDRV.
Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung im Sport gingen sämtliche Verbände auf Weisung des Reichssportkommissars mit Wirkung vom 31.08.1933 sportlich zum Deutschen Radfahrer Verband (DRV) über und waren bis zum 30.09.1933 auch wirtschaftlich abzuwickeln.
1930: 30.313 Mitglieder in 1.080 Vereinen

Vorsitzender

10.10.1909 - 20.01.1918 Johann Stadler
20.01.1918 - 07.12.1919 Matthias Keim
07.12.1919 - 19.07.1933 Johann Haas (Bamberg)
Verbandsführer
20.07.1933 - 30.09.1933 Staatsekretär Hans Dauser (München)



Letzte Änderung: 20.01.2022